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Stadtwappen Görlitz
Görlitz ist die östlichste Stadt Deutschlands, Kreisstadt des Landkreises Görlitz und liegt unmittelbar an der Lausitzer Neiße, die die Grenze zur Republik Polen bildet. Seit 1945 ist die Stadt somit geteilt, der Teil auf polnischem Gebiet besitzt den Namen Zgorzelec. Görlitz wurde erstmals im Jahre 1071 urkundlich erwähnt und ist heute Wohnsitz für gut 56.000 Menschen
Folglich handelt es sich bei Görlitz auch um den östlichsten Straßenbahnbetrieb Deutschlands, der im Mai 1882 als Pferdebahn eröffnet wurde. Das ab 1897 elektrisch betriebene Streckennetz reichte bis 1945 auch in den Teil östlich der Neiße, den damaligen Stadtteil Moys. Heute verkehren Straßenbahnen nur noch im deutschen Teil der Stadt. Das Straßenbahnnetz hat den Zeitpunkt seiner Gesamtausdehnung überwunden. Nach der Stilllegung der Linie nach Polen gingen 1986 die Strecke nach Rauschwalde und 2004 die Linie 2 zum Endpunkt Virchowstraße außer Betrieb. Beide Streckenäste werden heute von der Omnibuslinie B bedient. Die 1982 vorläufig eingestellte Strecke nach Weinhübel wurde 1991 jedoch nach Rekonstruktion und geringfügig verlegter Trasse wiedereröffnet. Heute existieren die folgenden zwei Straßenbahnlinien:
Linie 1: Weinhübel – Königshufen, NeißePark
Linie 2: Biesnitz, Landeskrone – Königshufen, Am Wiesengrund
Die erste Generation elektrischer Straßenbahnen stammte von der Firma Christoph & Unmack aus Niesky, später folgten Triebwagen der Görlitzer WUMAG-Werke. Zu DDR-Zeiten wurde der Fahrzeugpark durch Gotha- und Reko-Wagen erneuert, bevor Anfang der 80er Jahre die ersten Gelenktriebwagen vom Typ Tatra KT4D eintrafen. Nur eine kurze Epoche bildeten Mitte der 1990er Jahre drei aus Mannheim übernommene Düwag GT6, die bereits nach wenigen Jahren Einsatz wieder ausschieden. Einer dieser Vetreter ist heute als Partywagen erhalten. Im Linienverkehr kommen heutzutage ausschließlich modernisierte Fahrzeuge vom Typ Tatra KT4DMC zum Einsatz, die teils ursprünglich aus Erfurt und Cottbus stammen. Görlitz ist somit einer der wenigen Straßenbahnbetriebe in Deutschland, die über kein einziges Niederflurfahrzeug verfügen.
Im Jahre 2001 verkaufte die Stadt die Mehrheit der Anteile der Verkehrsgesellschaft Görlitz (VGG) an die Veolia-Connex-Gruppe. Zum Jahreswechsel 2018/2019 wurde das Unternehmen jedoch rekommunalisiert und firmiert nun unter der Bezeichnung Görlitzer Verkehrsbetriebe (GVB). Diese sind im Internet unter
www.goerlitztakt.de erreichbar. Die Linie 1 trug bis zum 06.01.2019 die Bezeichnung 3 und wird an Schultagen tagsüber mit Doppeltraktionen bedient. Auf der Linie 2 verkehren hingegen durchgängig Einzelwagen. Der Verkehrsbetrieb besitzt auch einige historische Straßenbahnwagen. Die Görlitzer Straßenbahn verkehrt zum Tarif des Zweckverbands Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON).